Suara Keheningan | RP. Inosensius Ino, O.Carm
Impuls für eine Feier im Mundus am Freitag, 13.01.2023, 10.00 Uhr | Jes 49, 3.5–6 ; Joh 1, 29–34
1. Die heutige Lesung lädt uns ein, erneut über Jesus nachzudenken, der das Lamm Gottes ist, das die Sünden der Welt hinwegnimmt. Jesus wird auch als der „Diener“ bezeichnet, den Gott in seinen Dienst genommen und zum Licht der Nationen gemacht hat.
2. Wenn wir sehen und verstehen, was Gott durch Jesus getan hat, hilft uns dies, tatsächlich an Gott zu glauben und dementsprechend zu leben. Jesus verkörperte das wahre Israel und erfüllte seine Mission, Gottes Wahrheit in die Welt zu bringen. Er brachte Israel und den Völkern der Erde das Heil. Sein Weg führt zwar durch Leiden, aber Gott wird ihn nicht verlassen; er wird dessen Leben in Herrlichkeit vollenden.
3. Es gibt drei Aussagen im Zeugnis von Johannes dem Täufer über Jesus: 1.) Jesus ist das Lamm, das die Sünden der Welt hinwegnimmt; 2.) Der Geist kam auf ihn herab und lebte in ihm; 3.) Jesus ist Gottes Auserwählter Sohn. Diese drei Aussagen verweisen auf die Figur des „Gottesknechts“ des Propheten Jesaja (vgl. Lesung I). Eine innere Stimme sagte dem Täufer, als er Jesus kommen sah: Er ist es, der erfüllen wird, was die Propheten gesagt haben.
4. Der Moment der Erfüllung der Prophezeiung des Propheten lädt uns ein, zu glauben, dass wir in und durch Jesus Christus Errettung und ewiges Leben erlangen. Und um zu dieser Sicherheit zu gelangen, muss man lernen, dem Weg Jesu zu folgen.
5. Ich erinnere mich an den Anfang vom Monat März im letzten Jahr, als viele Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine nach Deutschland flohen. Eine Mutter und eine Tochter saßen in der Karmeliterkirche, direkt neben dem Tabernakel. Sie konnten nur Ukrainisch sprechen. Ich habe versucht, sie mit Hilfe eines Handys zum Reden zu bringen. So konnte damals eine erste Kommunikation zustande kommen. Anscheinend waren sie hungrig und brauchten Hilfe. Wir haben ihnen zu Essen gegeben. Sie haben dann im Karmeliterkloster übernachtet, aber am nächsten Morgen waren sie plötzlich weg. Sie haben nur die Schlüssel hinterlassen. Obwohl wir zu diesem Zeitpunkt bereits diejenigen kontaktiert hatten, die ihnen professionell hätten weiterhelfen können.
6. Für mich ist das Bild sehr inspirierend. Es beschreibt, über welche Wege Gott uns führt für die Errettung von Menschen. Gott teilt sich weiterhin in besonderer Weise durch seinen Sohn Jesus mit. Die Frage ist, inwieweit wir ein offenes Herz haben, um mit Jesus zu kommunizieren, beziehungsweise inwieweit wir glauben, dass Gott uns retten will, oder ob wir lieber einen anderen Weg gehen. Jesus hat sehr deutlich gesagt, dass er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist.
7. Mögen wir zunehmend an Jesus als unseren Weg, unsere Wahrheit und unser Leben glauben können, und so in der Lage sein, unsere Herzen für Gottes Heilswerk mehr und mehr zu öffnen. Amen.