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24 Jan
24Jan


Suara Keheningan | RP. Inosensius Ino, O.Carm

Es war Dienstagnachmittag, 16:15 Uhr, kurz nachdem ich zu Mittag gegessen hatte. Zuvor hatte ich die erste Gruppe von Teilnehmern des Retreats der SMAAK Alvares im Mageria-Retreathaus, wo ich tätig bin, empfangen. Plötzlich verspürte ich den Drang, einen kurzen Spaziergang zu machen. 

Die Luft war ruhig, und eine sanfte Brise trug einen Hauch von Stille und Nachdenklichkeit mit sich. Als ich mich einer Kurve in der Nähe des Toreingangs des Retreathauses näherte, fiel mein Blick auf einen kleinen, zerfetzten Pappkarton, der am Straßenrand lag. 

Zunächst wollte ich ihn nur zur Seite schieben und die Gegend aufräumen. Doch dann hörte ich es – ein leises, schwaches Geräusch. Kaum hörbar, war es ein sanftes Weinen, das mich innehalten ließ. 

Ich trat näher, und mein Herz sank. Neben dem weggeworfenen Karton lagen drei winzige Kätzchen – zwei weiße und eines braun. Ihre zerbrechlichen Körper zitterten, ihr Fell war schmutzig und zerzaust. Ihre weit aufgerissenen Augen, voller Angst, blickten mich an, als würden sie um Hilfe bitten. Mein Herz zog sich zusammen, überwältigt von Mitgefühl und Traurigkeit. Wie lange lagen sie schon dort? Verlassen, kalt und hungrig, klammerten sie sich an ein Leben, das sie bereits abgelehnt hatte. 

Ohne zu zögern nahm ich sie behutsam auf und brachte sie vor mein Zimmer. Ich wusste nicht, was ich für sie tun konnte, aber eines war mir klar: Sie verdienten eine Chance. Sie verdienten Fürsorge, auch wenn nur für einen Moment. In dieser Nacht hallten ihre schwachen Schreie durch die Stille. 

Jedes Miauen durchbohrte mein Herz, wie der Schrei eines verlassenen Kindes, das sich nach seiner Mutter sehnt. Unfähig, sie zu ignorieren, versuchte ich, ihnen etwas Bärenmarke-Milch zu geben. Doch sie tranken nur wenig, ihre winzigen Mäuler wussten kaum, wie sie überleben sollten. 

Am frühen Morgen des 22. Januar, genau um 3 Uhr, wurden ihre Schreie lauter, verzweifelt und unaufhörlich. Ich wachte auf, nahm sie in meine Arme und versuchte, sie zu beruhigen. 

Ich brachte sie in mein Zimmer, in der Hoffnung, dass sie ein wenig Sicherheit spüren würden. Doch am nächsten Tag beschloss ich, sie weiter von meinem Zimmer wegzubringen, in der Hoffnung, dass ihre Mutter zurückkehren und ihnen die dringend benötigte Fürsorge geben würde. Doch diese Hoffnung zerschlug sich. Am Abend wurde eines der Kätzchen tot auf der Straße gefunden. 

Der Anblick brach mir das Herz. Es war, als hätte die Last der Welt etwas so Kleines und Unschuldiges erdrückt. Schuld und Traurigkeit überkamen mich. Hatte ich die falsche Entscheidung getroffen? Hätte ich mehr tun können, um es zu retten? 

Heute, am 24. Januar, nahm ich die beiden verbliebenen Kätzchen zurück. Ich gab ihnen dieselbe Milch und legte sie in die warme Morgensonne, in der Hoffnung, dass sie ihnen Kraft geben würde. Als ich sie betrachtete, stiegen mir die Tränen in die Augen. Sie waren nicht nur Kätzchen. 

Sie waren Leben – zerbrechlich, verletzlich und genauso liebenswert wie ein menschliches Kind. Ich konnte nicht anders, als zu denken: Was wäre, wenn es keine Kätzchen wären? Was, wenn es menschliche Babys wären, die verlassen und weinend am Straßenrand zurückgelassen wurden? Würde jemand an ihnen vorbeigehen, ohne einen zweiten Gedanken? Würden wir ihre Schreie unbeantwortet lassen? 

Ich konnte es nicht. Diese winzigen Kätzchen haben mich etwas Tiefgründiges gelehrt: Liebe sollte keine Grenzen kennen. Für Gott ist jedes Leben kostbar, egal wie klein oder unbedeutend es anderen erscheinen mag. Vielleicht wurden sie mir in den Weg gestellt, um mich an die Kraft des Mitgefühls zu erinnern. Ich weiß nicht, ob es mir gelingt, sie am Leben zu erhalten. Aber ich weiß eines: Ich werde alles tun, um ihnen eine Chance zu geben. Auch wenn die Welt grausam ist, verdienen sie Liebe – egal wie kurz sie sein mag.


Ino, 24 Januar 2025

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