Suara Keheningan | RP. Inosensius Ino, O.Carm
Das Thema Licht in der Nacht erinnert mich an die Gebetsatmosphäre in meiner Heimat. Das erste Mal, dass ich meine Familie gemeinsam beten sah, war im Jahr 2000. Damals befand ich mich noch in der Erstausbildung. Das Bild der Berufung zum Priestertum kann nicht von der Idee des Gebets getrennt werden.
Aufgrund dieses Verständnisses betet meine Familie jeden Abend am Wochenende zusammen. Ich erinnere mich noch an die Gewohnheit, in unserem Haus zu beten und schließlich viele andere zum Beten einzuladen. Aus der einfachen Art, wie wir zu Hause beten, ist dort inzwischen eine gängige Praxis für Katholiken geworden.
Das Sonntagsgebet ist zu einer Gelegenheit zum Gebet geworden, das nicht nur in unserem Haus, sondern auch in den Häusern unserer Nachbarn stattfindet. Jedes Haus muss die Möglichkeit haben, gemeinsam zu beten.
Seit 2000 beten meine Familie und meine Nachbarn auf einfache Weise. Sie beten immer nachts. Das Rosenkranzgebet ist dort das Lieblingsgebet. Was mich interessiert, ist nicht die Art des Gebets, sondern die Symbole, die in unserem Gebet verwendet werden. Es gab einen weißen Teller und eine Kerze wurde angezündet. Alle Anwesenden erhalten einen Teller mit einer brennenden Kerze. Jeder, der den Teller und die Kerze erhielt, betet dann das Ave Maria oder das Vaterunser.
Das Symbol ist so einfach, sieht aber nachts so schön aus. Außerdem hatten wir damals keinen Strom, um das Haus zu beleuchten. Seitdem sehe ich die Schönheit des Lichts inmitten der Dunkelheit. Ein einzigartiger Anblick, der bis heute in meinem Herzen nachhallt. Das Licht mitten in der Nacht entpuppt sich als wunderschöne Dimension. Die Schönheit des Lichts mitten in der Nacht erinnert mich an den ersten Brief des Apostels Johannes, in dem es heißt: „Gott ist Licht; in ihm ist keine Spur von Finsternis (1. Johannes 1,5).
Das Wort Gottes hat meine Berufung bestärkt, besonders, wenn ich seit 2000 mehrmals im Urlaub war und die Gebetsatmosphäre gesehen und erlebt habe. Ja, da ist ein Teller mit einer brennenden Kerze. Damals drückte ich allen, die beim gemeinsamen Gebet anwesend waren, meine Dankbarkeit aus. Ich danke ihnen, weil sie treu sind. Treu in einer einfachen Art, ihren Glauben an Christus auszudrücken. Ich glaube, dass ihre Treue seit 2000 ein großartiges Zeugnis ist. Zeugnis von „Licht in der Nacht“. Zeugnis von der Kraft des Gebets, das ihre Liebe zu Christus entzündet. Und auch Zeugnis des Glaubens, dass Christus die Quelle des Lichts ist, das die Nacht unseres Lebens erleuchtet.
Wie oft erleben wir „Dunkelheit“ bzw. „Nacht" in diesem Leben? Natürlich haben wir bei vielen Gelegenheiten, wenn wir Probleme haben, wenn wir krank sind, das Gefühl, dass unser Leben wie Nacht ist. Deshalb lade ich die Leser und Leserinnen durch diesen kleinen Artikel ein, in einer neuen Perspektive zu leben, nämlich in der Perspektive des Lichts.
Das Leben wird sich zum Besseren verändern, wenn wir diese glänzende Perspektive haben. Die helle Perspektive, die ich meine, ist die Einstellung unseres Herzens, die mögliche Lösungen sieht, wenn wir mit Problemen konfrontiert sind. Natürlich glauben wir als Gläubige an die Hilfe des Lichts der Gnade Christi, der unsere Herzen und Gedanken erleuchtet, damit wir die richtigen Entscheidungen treffen können.
Ino, 3.11.2022.