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09 Jan
09Jan
Suara Keheningan | RP. Inosensius Ino, O.Carm

Predigt | Taufe des Herrn: Jes 42, 5a.1–4.6–7; Apg 10, 34–38; Mt 3, 13–17. 

1. Jedes Zeitalter und jede Nation sehnt sich nach der Anwesenheit einer Figur, die eine Vision hat, allen gerecht zu werden. Im politischen Kontext ist ein gesuchter Führer niemand anderer als jemand, der politisch bestrebt ist, sich für die Gerechtigkeit und den Wohlstand seiner Nation einzusetzen. 

2. In der heutigen ersten Lesung aus Jesaja hören wir von der Berufung eines geistlichen Führers. Dieser erhielt eine Kraft vom Heiligen Geist, um sein Volk von Unterdrückung zu befreien. Der Prophet Jesaja sagt, die Figur sei nicht nur ein Diener, um die Stämme Jakobs wieder aufzurichten, sondern er soll zum Licht für alle Völker werden, damit Gottes Heil bis an das Ende der Erde reicht und Gottes Treue und Barmherzigkeit allen Menschen verkündet werde. 

3. Diese Figur des Alten Testaments erfüllt sich im Neuen Testament in und durch Jesus Christus. In Jesaja 42:1 heißt es: Siehe, das ist mein Knecht, den ich stütze; das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt. Und in Matthäus 3,17 heißt es: „Und siehe, eine Stimme aus dem Himmel sprach: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. 

4. Hier zeigt sich, dass die vom Propheten Jesaja erwartete Figur in Jesus Christus Wirklichkeit geworden ist. Dieser Erfüllung ging Gottes Wirken voraus. Gott sandte den Heiligen Geist zu Jesus, als er getauft wurde; dann bezeugte Gott, dass Jesus sein Sohn ist, und salbte ihn zum Messias. Durch ihn verkündete Gott Versöhnung und Frieden für alle Völker, Juden und Nichtjuden: Eine gute Nachricht für die Welt heute! 

5. Weil Jesus sich von seinem himmlischen Vater geliebt weiß, kann er sich als treuer und barmherziger Diener erweisen und so seine Mission erfüllen. Alle, die heute Leitungsaufgaben haben in Kirche und Welt, sollten sich an diesem treuen und liebevollen Diener orientieren. Ich bin davon überzeugt, dass die Theologie von diesem Ansatz her die Leitung in Kirche und Welt, auch in unserer Zeit, beschreiben müsste. 

6. Tatsächlich ist die Fähigkeit zu Treue und Mitgefühl nicht nur im politischen Kontext erforderlich, sondern noch mehr im Kontext des Lebens der Kirche, der Gemeinschaft des Ordenslebens und der Familie. Ohne treue und wahre Liebe und Zärtlichkeit kann menschliches Leben nicht gedeihen. 

7. Die Realität der heutigen Welt ist davon noch weit entfernt. Die Welt, in der wir leben, wird immer noch von einigen Menschen dominiert, von Führungskräften, die in ihren Positionen Macht und Autorität zeigen und sich sogar immer wichtig fühlen in dem, was sie tun. Aufgrund dieser Tatsache glaube ich, dass es immer noch zu viele Weltführer gibt, die noch nicht verstehen, was es heißt, dass Gott in Jesus Mensch geworden ist. 

8. Soweit ich es sehe, gibt es derzeit eine umgekehrte Dynamik: Gott lässt sich auf die Menschen ein, kommt ihnen entgegen. Gott kommt auf die Erde, um die Menschheit zu stärken, zu heilen und zu retten, während die heutigen Führer der Welt zunehmend verlangen, dass andere sie anbeten. Es scheint kein Mitgefühl, keine Spiritualität bei ihnen vorhanden zu sein, keine Bereitschaft, Diener für andere zu sein. Die im Alten Testament hervorgehobene Führungsfigur will uns aber inspirieren und motivieren, wirklich sanftmütig zu handeln. Das Leben eines sanftmütigen und mitfühlenden Dieners wird, so sagt Jesaja heute in der 1. Lesung, das Licht für alle Völker sein, damit so Gottes Heil bis an das Ende der Erde reicht. 

9. Zum Schluss möchte ich noch kurz ausführen, wie wichtig Gottes Wirken in unserem Leben ist, und auch seine Vorsehung.

Erstens müssen wir festhalten, dass Gott sich um seine Schöpfung kümmert. Die gesamte Schöpfung Gottes auf dieser Erde ist gut. Deshalb verlässt Gott seine Schöpfung nicht, sondern nährt und erhält ihre Existenz, macht sie handlungsfähig und bringt sie nach seinem eigenen Plan an ihre endgültige Bestimmung. Jesus sagt: Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Werden wir genug zu essen haben? Und was werden wir trinken? Was sollen wir anziehen? Nur Menschen, die Gott nicht kennen, lassen sich von solchen Dingen bestimmen. Euer Vater im Himmel weiß doch genau, dass ihr dies alles braucht. Setzt euch zuerst für Gottes Reich ein und dafür, dass sein Wille geschieht. Dann wird er euch mit allem anderen versorgen, so Matthäus 6:31-33. 

Zweitens will Gott, dass seine Geschöpfe mit ihm zusammenarbeiten. Gott erschafft nicht nur, sondern gibt seinen Geschöpfen die Gelegenheit, mit ihm zusammenzuarbeiten, um seinen Plan zu vollenden. Der Menschheit wurde die Macht gegeben, die Erde zu füllen und sie sich zu Nutze zu machen, so heißt es in Gen. 1:26-28; wir Menschen sind am Schöpfungswerk Gottes beteiligt, zum eigenen Wohl und zum Wohl unserer Mitmenschen. Der Mensch wird eingeladen, durch seine Werke, seine Gebete und seine Leiden an Gottes Plan teilzunehmen und wird dadurch „Gottes Mitarbeiter“. Denn – so heißt es im ersten Korintherbrief, 3,9: wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld, Gottes Bau. 

10. Die Weihnachtszeit geht heute zu Ende, möge unser Glaube an den „Gott mit uns“, an sein Wirken und an seine Vorsehung, weiterhin hell unter uns leuchten.

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